Friedhof an der B8 in Dinslaken
Lieber Rolf ich stehe jetzt an deinem Grab und erinnere mich an unsere gemeinsame Zeit.
Nach etwa 6 Jahren, nach Gründung der KG hast du mir mal die Situation des Vereins und von euren Existenznöten erzählt, in denen der Verein steckte als wir beide, Gisela und Ich, und ein Jahr später die anderen Eltern aus dem Kindergarten „Alette Maier“ hinzugekommen waren. Der damalige Vorstand musste die Frage prüfen, ob es noch eine Prunksitzung der KG geben konnte oder nicht? Man hatte kein Personal mehr für eine weitere Sitzung. Hiervon wussten wir aber nichts als wir dem Verein beitraten.
Wie sehr du dich mit deiner KG ROT GOLD, mit deiner Karnevalsgemeinschaft verbunden gefühlt hast, konnte ich spätestens nach den ersten paar Jahren meiner Mitgliedschaft erkennen.
Wir waren, wie so oft in dieser Zeit in der Stadtschänke Hackfort. Du nahmst mich zur Seite. Du sagtest mir etwas was dir besonders wichtig am Herzen lag. „Bitte Egon nimm mir nicht den Verein ab. Nach dem ich geschieden bin, fuhrst du fort, habe ich nur noch diese Gemeinschaft und die ist der wichtigste Teil in meinem Leben.
Ich war damals wie vom Donner gerührt, weil ich nie im Entferntesten an so etwas gedacht hatte. Ich wollte immer nur meine Ideen auf der Bühne präsentieren. „Bühnenreif“, wie du immer in deiner unaufgeregten Art gesagt hattest.
Bühnenreif, das ist heute immer noch der Anspruch an das Programm der Aktiven. Ich wollte dir das noch sagen. Diesen Wert hast du uns damals gegeben.
Nachdem du nicht mehr zur Wahl zu unserem Vorsitzenden angetreten bist, hast du mir sehr gefehlt. In positiver Erinnerung habe ich die vielen Aktivitäten in unserer gemeinsamen freien Zeit. Da waren die Vereinsaktivitäten wie Dichterwettbewerb, Radtouren, Grillen, Vogelschießen bei 1461 uvm. Und weitere Silvesterpartys, Geburtstagsfeiern und festigten unsere Vereinsfreundschaft und Wertschätzung.
Jeder wusste, dass Du der 1. Vorsitzende warst. Aber du hast niemals, wenn Aktive dabei waren, mit ihnen konkurriert. Du wirktest eher bescheiden. Nach unseren Shows wurdest du immer von den Sitzungspräsidenten als den Regisseur gefeiert. Das wirkte immer etwas peinlich. Dein Regiestil ließ immer die Akteure glänzen. Das konnte in dieser Szene kein anderer Vorsitzender.
Später, als Präsident des Festkomitees, habe ich dich gerne deiner Erfahrung wegen, aufgesucht und mit dir viele wichtige Themen beraten bevor ich mich entschieden habe.
Dein Rat war tragend für meine Entscheidung dieses Amt zu bekleiden. Dafür danke ich dir posthume.
Nun bist du an deinem Platz angekommen und in die Gemeinschaft aufgenommen, die du immer für wichtig gehalten hast. Du hast dein Leben gelebt. Und ich durfte mit dir gemeinsam eine geraume Zeit erleben. Dafür danke ich dir!
Text: Egon van Lirop
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